Georg Schelbert über die Dias der Münchner Kunstgeschichte

Trennung und Wiedersehen

Jahrzehntelang waren großformatige Glasdias das visuelle Medium in den Vorlesungen der Kunstgeschichte. Viele Universitätsinstitute wie in Bonn, Berlin, Frankfurt, Halle oder Hamburg besitzen solche Bestände, die bald analog zur Bibliothek Diathek genannt wurden, bis heute. In München hingegen galten sie lange Zeit als verschollen, ja gerieten völlig in Vergessenheit. Jetzt sind sie in der Photothek des ZI.

Glasdia: Carlskirche, Wien. Ehemaliger Bestand des kunsthistorischen Instituts der Universität München (ca. 1915)
Abb. 1: Glasdia: Ehemaliger Bestand des kunsthistorischen Instituts der Universität München (ca. 1915)

Während am aktuellen Standort des Kunsthistorischen Instituts der LMU in München (Zentnerstraße 31) nur noch die späteren, farbigen Kleinbilddias existieren (vgl. zuletzt – ohne Bezugnahme auf die Glasdiasammlung – die div. Beiträge in: Helene Roth, Niklas Wolf (Hrsg.): Colophon – Magazin für Kunst und Wissenschaft, Nr. 05: Kanon, München 2023), konnte u.a. durch Hinweise von Maria Männig (RPTU, Landau) ermittelt werden, dass sich Münchner Glasdias über Jahrzehnte hinweg an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe befanden. Vermutlich gelangten sie über den ehemaligen Münchner Ordinarius Hans Belting (1935–2023) dorthin, der 1992 als erster Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie nach Karlsruhe wechselte (zur Geschichte des Instituts s. Christian Drude, Hubertus Kohle (Hrsg.): 200 Jahre Kunstgeschichte in München: Positionen, Perspektiven, Polemik. 17801980, München 2003 | Daniela Stöppel, Gabriele Wimböck (Hrsg.): Das Institut für Kunstgeschichte in München 1909-2009, München 2010). Da die Container, in denen die Dias vorgefunden wurden, mit dem Namen Heinrich Klotz (1935–1999), dem Gründungsrektor der HfG, gekennzeichnet waren, ist anzunehmen, dass sein besonderes medien- oder architekturgeschichtliches Interesse der eigentliche Grund für die Übernahme war. Jedoch führte sein Rückzug aus der Hochschulleitung 1997 und sein vorzeitiger Tod offenbar dazu, dass die Dias nicht mehr verwendet wurden. Sie wurden seitdem mehrfach umgelagert, wobei sie einige Feuchtigkeits- und Glasbruchschäden erlitten.

Im Frühjahr konnte die Sammlung dank der Unterstützung und Bereitschaft von Matthias Bruhn (HfG Karlsruhe) und der HfG vom ZI übernommen werden. Motive hierfür waren nicht nur, dass die Dias wieder nahezu an ihren ehemaligen Nutzungsort zurückkehrten, sondern dass von der Photothek des ZI bereits 1989 die Fotoabzüge des Kunsthistorischen Instituts der LMU übernommen worden waren. Beide Sammlungen bilden gemeinsam mit weiteren vorhandenen Beständen – etwa aus dem Bayerischen Nationalmuseum in München – eine relevante Grundlage für Forschungen zu kunsthistorischen Lehrbildern.

Spurensammlung und Erschließungsschritte

Erste Voraussetzungen für die weitere Bearbeitung werden in der Photothek in diesem Jahr geschaffen: Umlagerung in Archivboxen nach der – soweit nachvollziehbar – ursprünglichen Anordnung sowie die digitale Dokumentation dieser Ordnung. Da die Neuaufstellung im Archiv räumlich sehr kompakt ausfallen muss – sicher viel gedrängter als die für den täglichen Gebrauch ausgerichtete Aufstellung an den vormaligen Standorten im Universitätsinstitut –, ist eine baldige Digitalisierung angestrebt, die dann auch Querverbindungen zu anderen Sammlungsbeständen der Photothek des ZI ermöglichen soll.

Regelmäßiger kunsthistorischer Unterricht an der Münchner Universität fand bereits seit den 1850er Jahren statt, damals wurden wohl Kupferstiche und Fotoabzüge im Lehrbetrieb eingesetzt. Der Gebrauch von Diapositiven in kunsthistorischen Vorlesungen setzte sich seit den mittleren 1890er Jahren – ausgehend vom Einsatz durch Herman Grimm (1828–1901) in Berlin – schnell in ganz Deutschland durch (Georg Schelbert: Die Ordnung der Diathek, Berlin 2022 (https://doi.org/10.18452/25410). Soweit es scheint, ist in den Münchner Vorlesungsverzeichnissen die Verwendung von „Lichtbildern“ erstmals für das Jahr der Gründung des Kunsthistorischen Seminars im Jahr 1909 ausdrücklich angegeben. Es handelte sich dabei um die Vorlesung des Ordinarius Berthold Riehl (1858–1911) zum Thema „Geschichte der deutschen und niederländischen Malerei von Dürer bis Rembrandt“.

Aufgerissener Karton mit Glasdias
Abb. 2: Während der Einlagerung aufgerissen: Karton der Münchner Glasdiasammlung

Erste Recherchen haben ergeben, dass die Aufarbeitung der Geschichte der Lehrmedien auch durch Unterlagen im Universitätsarchiv unterstützt werden kann. Diese sind noch genauer zu prüfen. Daher ist alles Weitere, was bislang über die Sammlung gesagt werden kann, an den Objekten selbst abzulesen. Elementares über Struktur und Umfang verraten bereits die Transportkartons, mit denen die Dias wohl schon bei ihrem Abtransport aus München vor drei Jahrzehnten verpackt wurden und in welchen sie nun wieder zurückkehrten. Die darauf befindlichen Beschriftungen sowie die Beschädigungen verraten einen teils eiligen Umzug, spätere, nicht immer sorgfältige Lagerung, Umschichtungen und wohl auch mehr oder weniger sachverständige Neugier Dritter (Abb. 2).

Ob und wie viele Diapositive aus der Zeit um 1900 erhalten sind, kann nach erster Sichtung des Bestands noch nicht festgestellt werden. Es scheint, dass viele Dias kaum vor den 1930er Jahren, wahrscheinlich sogar erst in den 1950er Jahren angefertigt wurden und eher wenige Gebrauchsspuren zeigen. Ein gewisser Prozentsatz jedoch stammt offensichtlich aus der Vorkriegszeit, so dass auszuschließen ist, dass die gesamte Diasammlung etwa im 2. Weltkrieg zerstört und erst danach wiederaufgebaut worden wäre. Auch wenn die – wie bereits erwähnt, schon länger im ZI befindliche – Sammlung von Abzügen offenbar bis weit ins 19. Jh. zurückreicht und praktisch kein Nachkriegsmaterial aufweist, könnte gleichwohl ein Teil der Glasdiasammlung kriegsbedingt verloren gegangen und anschließend wiederhergestellt worden sein.

Zwei Dias sowie zwei rosafarbene, beschriebene Karteikarten.
Abb. 3: Karteikarte und Dias aus der Sektion „Deutschland, Architektur, Neuzeit“: „184, Prag, Kirchen A-M“

Bereits durch die Beschriftungen der Transportkartons zeigte sich, dass es am letzten Standort in München, dem damaligen Sitz des kunsthistorischen Instituts in der Villa Thieme in der Georgenstr. 7, eine Aufstellung als Diathek in Schränken gab, die nach Kunstlandschaften, ‑gattungen und ‑epochen gegliedert war. Diese Ordnung entsprach vermutlich derjenigen von älteren Standorten im Hauptgebäude der Universität, denn sie folgt einer Logik, die man wohlwollend als pragmatisch deuten kann, kritisch jedoch als Ausdruck eines nationalistisch-kulturimperialistischen Weltbildes lesen muss, in dem es nur Italien, Frankreich, Deutschland, England, Spanien und die Niederlande als „Kunstnationen“ gibt, unter denen alle kleineren Länder und Regionen subsumiert werden. Das zeigte sich konkret in demjenigen Teil der Sammlung, der in den letzten Wochen aus den Transportkartons in neue Archivbehältnisse umgelagert wurde: Im Alphabet der Orte der Abteilung „Deutschland, Architektur“ finden sich ebenso Salzburg und Wien wie Prag (s. Abb. 1 u. 3).


Wo ist die Kathedrale? … und wer weiß mehr?

Soweit sich bislang ablesen lässt, ist mehr als die Hälfte der geschätzt 35.000 Dias dem weit gefassten deutschen Kulturraum gewidmet. Hierbei spielt wiederum die Kunstgeschichte Bayerns eine besondere Rolle, der ein separater Bestand zugeordnet wurde, gekennzeichnet durch einen Stempel „KGB“ (sicherlich zu lesen als „Kunstgeschichte Bayerns“). Ob es sich hier um ein größeres, vielleicht eigens gefördertes Projekt einer Fotokampagne handelt, wird sich mit Archivstudien hoffentlich aufklären lassen. Ein anderer Teil jenseits der eigentlichen Lehrsammlung besteht aus Nachlässen mit eigenen inhaltlichen Schwerpunkten und Ordnungsstrukturen – etwa von Lottlisa Behling (1909–1989), Professorin am Institut, oder von den Lehrbeauftragten Karl Busch (1905–1964) und Hermann Bünemann (1895-1976).

Andererseits lässt sich, auch wenn bislang erst ein kleiner Teil ausgepackt ist, bereits an den Kisten ablesen, dass zu erwartende und zum Kernbereich des „Kanons“ gehörende Themen wie die italienische Kunstgeschichte, allenfalls in kleinen Mengen vertreten sind. Der einzige exklusiv mit „ITALIEN“ beschriftete Transportkarton enthält gerade einmal 300 Dias – während zu diesem Gebiet mindestens das Zehnfache zu erwarten wäre (Abb. 4). Zudem – da nicht nummeriert und gestempelt – scheint es sich um nicht in die eigentliche Diathek einsortierte Sonderbestände zu handeln.

Weißer Karton, zugeklebt. Aufschrift mit schwarzem Stift: ITALIEN ( handschriftlich)
Abb. 4: Transportkarton mit Aufschrift „Italien“: Weniger als der „Kanon“ erwarten lässt – wo ist der Rest?

Im Kontext der Münchner Kunstgeschichte stellt sich ebenso dringend die Frage nach einem weiteren Gegenstandsbereich: Wo ist „die Kathedrale“, über die Hans Sedlmayr („Die Entstehung der Kathedrale“ 1950) und Hans Jantzen („Kunst der Gotik“ 1957) so wortgewaltig vorgetragen und geschrieben haben? Zwar kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass sich die Reihe der romanischen und gotischen Kirchenbauten Frankreichs noch in einem unzureichend beschrifteten Sammelkarton findet, jedoch könnte es ein Alarmzeichen sein, dass im bereits rekonstruierten Alphabet der „deutschen“ Architektur der Gotik die Buchstabenfolge „St“ fehlt. Nach der geschilderten Logik der Ordnung wäre hier wohl „Straßburg“ mit seiner bedeutenden Kathedrale zu erwarten. Ist es denkbar, dass bei der Auflösung der Sammlung und vor der Abgabe nach Karlsruhe gewisse Themen – hier also die Kathedralgotik – in Selbstbedienungsmanier entfernt wurden? Gibt es Chancen, diese Abteilungen an anderer Stelle aufzuspüren?

Diese und viele andere Fragen können hoffentlich auf die eine oder andere Weise im weiteren Verlauf der Bearbeitung beantwortet werden. Der Glasdiabestand aus dem Münchner kunsthistorischen Institut der LMU ist zweifellos bereits historisch, aber sicherlich gibt es noch viele ehemalige Studierende und Lehrende, die mit ihm gearbeitet haben. Daher laden wir alle, die diesen Text lesen, herzlich ein, uns ihr Wissen, auch anekdotische Erlebnisse, rund um diese bedeutende ehemalige Lehrbildsammlung und Diathek mitzuteilen. Wir freuen uns über jeden Hinweis!

Erzählen Sie!

Mail an: photothek@zikg.eu

Dr. GEORG SCHELBERT ist Leiter der Photothek/Sammlungen und Digital Humanities am ZI. Er leitet das Projekt kunst.bild.daten.

Marta Koscielniak über das Vorher-nach?her des Rubens-Gemäldes „Helene Fourment mit ihrem erstgeborenen Sohn Frans“ aus der Alten Pinakothek im Bildarchiv Bruckmann

Die Reproduktionsfotografien des Bruckmann Bildarchivs halten historische Zustände von Kunstwerken fest, die teilweise auffallend von dem abweichen, wie wir diese Werke heute kennen. Ein besonders spektakuläres Beispiel zeigt sich in Rubens’ Bildnis seiner zweiten Ehefrau Helene Fourment mit dem gemeinsamen Sohn Frans aus der Alten Pinakothek in München.

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Franziska Lampe über die Sehnsucht nach Farbe und eine Bruckmann-Fotokampagne am Vesuv

Anfang des 20. Jahrhunderts veranlasste der Bruckmann Verlag eine Fotokampagne in den antiken Städten Pompeji, Herculaneum und Stabiae, um dort die erhaltenen Wandmalereien im fotografischen Bild festzuhalten. Konkreter Anlass hierfür waren die von Paul Herrmann ab 1904 veröffentlichten Denkmäler der Malerei des Altertums, in denen Reproduktionen der antiken Bildwerke nebst knapper wissenschaftlicher Einordnung des Archäologen als Lieferungswerk herausgegeben wurden.

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Annalena Brandt zu Stefan Moses’ Künstler machen Masken

„Niemand möchte erkannt werden, wie er wirklich ist“ wusste Stefan Moses bereits früh in seiner fotografischen Laufbahn (Günter Engelhard, Künstler zeigen ihr wahres Gesicht, in: Art 10, 2001, S. 14–27, hier S. 26). Er bat daher Künstlerkolleg*innen spontan, anschließend an offizielle Porträtsitzungen, innerhalb von fünf Minuten eine Maske zu basteln und für ihn damit zu posieren.

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Tina Sauerlaender on a pioneer of self-portraiture in computer art – Joan Truckenbrod

The term “early computer art” usually evokes abstract plotter drawings based on algorithms by scientists and mathematicians like Herbert W. Franke or Frieder Nake as well as the artists Manfred Mohr and Vera Molnár. Although computer-generated figurative imagery has been created in the 1960s and 1970s, the image editing tools emerging during the 1980s finally allowed significantly new possibilities for artists. Joan Truckenbrod was one of the first to devote her artistic practice to the subject of self-portraiture in computer art. To create her multilayered collaged works, she combined the full repertoire of the technological possibilities of her time to link the human and the machine.

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Christine Tauber zur Frage, wieso Manet die Weltausstellung von außen malte

PARISER TROUVAILLE NR. 2

Edouard Manet malte das Gelände der Pariser Weltausstellung von 1867 auf dem Marsfeld aus der Feldherrenperspektive (Abb. 1), so, als handle es sich um ein fremdes, zu eroberndes Terrain.

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Cristina Ruggero on Hadrian’s Villa: Walks with the necessary distance

The pandemic which is affecting the entire planet is changing our lifestyle and forces us to classify activities according to their level of ’necessity‘. Culture does not seem to be one of them: it is banned by fear.
The most beautiful public sites in the world – crowded before COVID-19 – have become deserted, almost ghostly places that instill anxiety. Museums, galleries, theatres, cultural institutions respond to this forced closure by challenging the ‚fear of culture‘ and promoting online events, virtual visits, weblogs, open access publications, and zoom webinars through social media.

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Nadine Raddatz über den Fotografen Ferdinand Schmidt

EIN SCHATZFUND IN DER ZI-PHOTOTHEK

Das Team der Photothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte arbeitet gegenwärtig an der Digitalisierung ihres größten fotografischen Teilbestands: die sogenannte Topografie Deutschland. Das sind Aufnahmen von Bauwerken, aber auch beweglichen Kunstobjekten alphabetisch sortiert nach Ortsnamen. Die mit Unterstützung von Google Arts & Culture gescannte Sammlung wird seit 2019 intensiv mit Metadaten erschlossen. Ein sportliches Unterfangen: mehr als 120.000 Objekte werden derzeit betrachtet und beschrieben und sollen noch dieses Jahr online gehen.

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Iris Lauterbach über die Auslagerung und Auffindung der NSDAP-Kartei vor 75 Jahren

Zwischen dem 18. und 27. April 1945 veranlasste die „Reichsleitung der NSDAP“ die Auslagerung der NSDAP-Kartei aus dem „Verwaltungsbau der NSDAP“ am Königsplatz in die Papierfabrik Joseph Wirth in Freimann nördlich von München. Durch passiven Widerstand widersetzte sich Hanns Huber, der Geschäftsführer der Fabrik, dem Befehl, die Kartei einzustampfen. Er bewahrte dieses umfangreiche Beweismaterial vor der Vernichtung und übergab es der amerikanischen Militärregierung. So rettete er diesen dokumentarischen Kernbestand, auf den die Anklage in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen und die der Entnazifizierung dienenden Spruchkammerverfahren der Nachkriegszeit zurückgreifen konnten (Abb. 1). Heute ist die NSDAP-Kartei ein Bestand des Bundesarchivs in Berlin.

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Elina Meßfeldt zum „Atelier Jacobi“

INNENRAUMAUFNAHMEN MIT HUMOR

Lotte Jacobi (1896-1990) ist eine der bekanntesten deutschen Porträtfotograf*innen des 20. Jahrhunderts. In Berlin aufgewachsen, stammte sie aus einer regelrechten Fotografendynastie und übernahm 1928 das Atelier der Eltern in Berlin-Charlottenburg. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde ihr die Arbeit während des nationalsozialistischen Regimes nahezu unmöglich gemacht, sie emigrierte 1935 nach New York, wo sie weiterhin europäische Intellektuelle und Kulturschaffende porträtierte. In den 1940er und 50er Jahren schuf sie in New Hampshire experimentelle Foto-Grafiken, die sogenannten „photogenics“, für die sie ebenfalls viel Aufmerksamkeit erlangte.

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Franz Hefele übers Fotografieren mit Max und Moritz

Max und Moritz, das sind bekanntlich Störenfriede und maliziöse Lausbuben. Als solche hatte Wilhelm Busch sie sich ausgedacht und gezeichnet. Im Jahr 1959 aber begegneten den Wirtschaftswunderdeutschen vorübergehend geläuterte Gestalten: Agfa brachte damals die Optima auf den Markt, die sogenannte „Vollautomatische“, mit der nicht weniger als eine neue Ära der Fotografie beginnen sollte (Abb. 1).

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