Seit April wird eine Vitrine im ZI als eine Art Hochbeet von Nanne Buurman (Forschungsgruppe Kunst, Umwelt, Ökologie) kuratorisch-forschend „begärtnert“. Fortlaufend neu arrangiert und ergänzt, entstehen in dieser experimentellen Versuchsanordnung im Laufe des Jahres immer wieder neue Konstellationen zwischen den ausgestellten Materialien, die saisonal jeweils andere inhaltliche und ästhetische Querverbindungen in Erscheinung treten lassen. Der prozessual und assoziativ angelegte visuelle Essay zu Ambivalenzen von Naturkonzeptionen und ökologischem Denken in Moderne und Gegenwart lädt zur Reflexion über romantisierende, biopolitische, völkische und ökonomische Dimensionen des Ökologischen in Kunst und Kultur ein.
Disclaimer:
Die verwendeten Materialien sind zum Teil als politisch problematisch einzuschätzen und werden im Sinne eines kritischen Erkenntnisinteresses ausgestellt, nicht im affirmativen Sinne.
Set I: Ökologie als Schafspelz
März-April (Karneval)
Ein Epilog zur Auftaktveranstaltung der Projektgruppe Kunst, Umwelt, Ökologie am 5.3.2025







props
Wolfsmaske (Faschingsbedarf)
Kunstpelz (Second Hand Shop)
Hirtenstab (Karnevalsbedarf)
Flock of Sheep (Museumsshop)
Eichenlaub (von Kasseler Beuys Eichen)
repros
Joseph Beuys: I like America and America likes me (1974), Performance in der Rene Block Gallery, New York
Joseph Beuys: Eurasier (1958), Block Beuys Darmstadt, Foto: Wolfang Fuhrmannek
Joseph Beuys: Still des Films Eurasienstab. Fluxorum organum opus 39, Dokumentation der Performance in der Wide White Space Gallery, Antwerpen 1968, Film: Joseph Beuys/Henning Christiansen
books
Hermann Löns: Wehrwolf (1910), Wilhelm Heine Verlag, München 1976. (Heyne Nostalgie Bibliothek)
Markus Thiemann: Vom Norden rollt ein Donner, CH Beck, München 2024. (Nominiert für dt. Buchpreis)
Joseph Beuys: Sprechen über Deutschland, FIU Verlag, 1985. (Rede von 20. November 1985 an den Münchener Kammerspielen)
Michel Foucault: Die Geburt der Biopolitik. Geschichte der Gouvernementalität II, Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2006. (Vorlesungen am Collège de France 1978-1979)
Nanne Buurman: „D’inquiétantes familiarités. L‘inconscient völkisch dans les pratiques artistiques, curatoriales et historiographiques après 1945 en Allemagne“, in: Histoire de l’Art, Sonderband „Art et autoritarismes“, No. 94,“ Dezember 2024. (Erweiterte Übersetzung für die Rubrik „Accent Allemand“ aus kritische berichte 51 (2023), Nr. 3, Themenheft „Kunst und (Neue) Rechte“, hg. von Kathrin Rottmann und Friederike Sigler, S. 48-55)
Lotte Everts, Johannes Lang, Michael Lüthy, Bernhard Schieder (Hg.): Kunst und Wirklichkeit heute: Affirmation – Kritik – Transformation, Transcript, Bielefeld 2020.
Die Bibel. Das Neue Testament mit Psalmen und Sprüchen. Textliche Überarbeitung nach einer Übersetzung Dr. Martin Luthers von 1912, Wetzlar 2022.
Friedrich Nietzsche: Schopenhauer als Erzieher, Reclam, Leipzig 1938.
Ernst Jünger: Auf den Mamorklippen (1939/41), Ullstein, Berlin 1995.
Carl Schmitt: Politische Romantik (1919), Duncker & Humblot, Berlin 1995.
Feldpostausgabe Caspar David Friedrich, Kanther-Bücher, Königsberg 1940.
Ulrich Bröckling: Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2019.
NANNE BUURMAN ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe „Kunst, Umwelt, Ökologie“ am ZI.