Donald Judd, einer der Hauptbegründer der in den USA der 1960er Jahre entstandenen Minimal Art, legte Wert darauf, seine Kunst von den Möbeln, die er ebenfalls entwarf, getrennt zu wissen. Der Künstler wollte, dass letztere als veritable Funktions- und Gebrauchsgegenstände und nicht als Künstlermöbel betrachtet werden. Dennoch werden nicht nur seine Möbel als Kunstwerke gelesen, sondern umgekehrt seine raumgreifenden Kunstwerke genauso gerne mit Möbeln verglichen oder sogar verwechselt. So soll es in der Staatsgalerie Stuttgart vorgekommen sein, dass Besucher*innen auf ein in der Nähe des Eingangs installiertes Werk ihre Garderobe ablegten.
„Nelly Janotka über das Billy-Regal und die Minimal Art“ weiterlesen